Wir bieten ein Lebensumfeld, das sich durch Kontinuität und eine wertschätzende Gemeinschaft auszeichnet. Wir begegnen jedem Individuum mit seiner eigenen Geschichte respektvoll und bestärken die Mädchen ihren eigenen Weg zu finden. Ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft sind unsere Tiere (Ponys, Ziegen, Hunde und Katzen).
1. Formale Strukturen und Organisation
1.1 Zielgruppe und Aufnahme
Wir nehmen Mädchen ab 14 Jahren (in Ausnahmenfällen auch jünger) nach §§ 27, 34, 35a,41,42 SGB VIII auf.
Im Hinblick auf Leistungen nach §§ 35a, 42 SGB VIII bzw. im Rahmen einer Psychiatrienachbetreuung ist vor Aufnahme besonders die aktuelle Gruppenzusammensetzung und Gruppendynamik zu berücksichtigen.
Unter Umständen müssen mit dem Kostenträger individuelle Zusatzleistungen vereinbart werden, um eine Aufnahme des jungen Menschen in das Betreuungskonzept zu ermöglichen und dabei seine adäquate Förderung und Betreuung zu gewährleisten.
Wir nehmen Mädchen auf, die starke Reaktionen auf Stress zeigen und /oder unter Schlafstörungen leiden, sehr nervös und angespannt sind und Schwierigkeiten haben sich selbst zu beruhigen.
Wir decken folgende Bereiche ab:
- Posttraumatische Belastungsstörung und Traumafolgeerscheinungen
- Essstörungen
- Selbstverletzendes Verhalten
- wiederkehrenden Erinnerungen an das Trauma (Flashbacks, Alpträume)
- Vermeidungsverhalten (z.B. sozialer Rückzug, Schulverweigerung)
- Ängste/Angststörungen
- Dissoziationen
- Depressionen
- Suizidgedanken
Nicht aufnehmen können wir:
- Jungen
- Mädchen mit körperlicher oder geistiger Behinderung
- Mädchen mit akuter Drogenproblematik
- Mädchen mit psychiatrischer Essstörung
- Mädchen, die eine Gefährdung anderer Personen und Lebewesen sind
Bevor eine Aufnahme stattfindet, ist ein Probewohnen von zwei bis sieben Tagen erwünscht.
Die Jugendlichen sollten sich auf ein Leben in einem engen Betreuungsrahmen einlassen können und wollen.
Wir nehmen nur Mädchen auf, die sich bewusst für ein Leben bei uns entscheiden können.
1.2 Hof und Umfeld
Der alte Schmiede Hof liegt am Dorfrand einer kleinen Gemeinde zwischen Husum und Schleswig. Auf dem Hof leben Pferde, Hunde, Katzen und Ziegen.
Die Leitung lebt gemeinsam mit den Jugendlichen dort und ist in der Gemeinde sehr gut vernetzt. Die Einrichtung wird im Umfeld akzeptiert, sodass die Mädchen wohlwollend aufgenommen werden.
Die alte Schmiede fällt nicht als Jugendheim auf, sondern ist ein ganz normales Wohngebäude. Dem Haus gegenüber befindet sich eine Bushaltestelle. Alle Regelschularten, JAW, Berufsschulen und die Werkstätten für Behinderte sind mit dem Bus erreichbar.
2. Leitbild
Jeder Mensch handelt innerhalb seines eigenen Bezugsrahmens sinnvoll und schlüssig. Jedem Menschen ist mit Respekt, Wertschätzung und Augenhöhe zu begegnen. Es ist selbstverständlich einen Menschen so anzunehmen wie er ist, mit dem was er kann und mit dem was er mitbringt!
Jeder strebt nach Autonomie, nach Anbindung an eine Gemeinschaft und danach, sich selbst als kompetent erleben zu können. Die Befriedigung dieser Bedürfnisse gelingt unterschiedlich gut.
Für ein gelingendes eigenständiges Leben in der Gemeinschaft mit anderen benötigen wir soziale Kompetenzen, wie Kontakt- und Bindungsfähigkeit, Reflexionsvermögen, sowie die Fähigkeit für eigene Interessen einstehen zu können und ein sich selbst gegenüber wertschätzendes Selbstkonzept zu entwickeln. Ebenso benötigt man Orientierung innerhalb der Gesellschaft und die Möglichkeit eigene Perspektiven entwickeln zu können.
Um alle diese Fähigkeiten entwickeln zu können ist eine Umgebung hilfreich, in der wertschätzender Umgang und eine nachvollziehbare klare Strukturierung gelebt wird. Jeder Mensch kann zu jeder Zeit sich und seine Fähigkeiten weiterentwickeln, wenn ihm die Möglichkeiten dazu gegeben werden.