Leitbild

Jeder Mensch handelt innerhalb seines eigenen Bezugsrahmens sinnvoll und schlüssig. Jedem Menschen ist mit Respekt, Wertschätzung und Augenhöhe zu begegnen. Es ist selbstverständlich, einen Menschen so anzunehmen wie er ist, mit dem was er kann und mit dem was er mitbringt!

Jeder strebt nach Autonomie, nach Anbindung an eine Gemeinschaft und danach sich selbst als kompetent erleben zu können. Die Befriedigung dieser Bedürfnisse gelingt unterschiedlich gut. Für ein gelingendes eigenständiges Leben in der Gemeinschaft mit anderen benötigen wir soziale Kompetenzen, wie Kontakt- und Bindungsfähigkeit, Reflexionsvermögen, sowie die Fähigkeit für eigene Interessen einstehen zu können und ein sich selbst gegenüber wertschätzendes Selbstkonzept zu entwickeln. Ebenso benötigt man Orientierung innerhalb der Gesellschaft und die Möglichkeit eigene Perspektiven entwickeln zu können.

Um alle diese Fähigkeiten entwickeln zu können, ist eine Umgebung hilfreich, in der ein wertschätzender Umgang und eine nachvollziehbare klare Strukturierung gelebt wird. Jeder Mensch kann zu jeder Zeit sich und seine Fähigkeiten weiterentwickeln, wenn ihm die Möglichkeiten dazu gegeben werden.

Pädagogik

Je nach Lebensphase und Anlage ist das Bedürfniss nach Autonomie, Anbindung an eine Gemeinschaft und Eigenkompetenz unterschiedlich stark gewichtet. Dem tragen wir Rechnung, indem wir individuelle, situationsangemessene Entwicklungsanreize bieten. Diese können je nach Mädchen und Kontext variieren. Die Ressourcen, Fähigkeiten und Interessen der Mädchen werden aufgegriffen. Stärken werden wahrgenommen, benannt und eingesetzt, um einen Platz in der Gemeinschaft zu finden, an dem die Wertschätzung der eigenen Person spürbar wird.

Die Mädchen brauchen Erfahrungsräume, die unmittelbare, alltagsrelevante Erlebnisse mit ernstem Charakter anbieten. In einem solchem Handlungsfeld können Basisqualifikationen wie Durchhaltevermögen und ein angemessener Umgang mit Frustrationen, sowie das Planen, Handeln und respektvolle Kommunizieren in der Gruppe nachgelernt oder verbessert werden. Einen solchen Rahmen bietet das Leben auf dem Hof, welches aktiv und aktivierend von uns vorgelebt wird.

Auf dem Hof finden die Mädchen eine familienanaloge Wohnform, die Sicherheit und ein Maß an Geborgenheit vermittelt. Sie werden mit ihrer Individualität angenommen und von uns dabei unterstützt, sich selbst zu akzeptieren und ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Der Aufbau und die Gewährleistung von tragfähigen und verlässlichen Beziehungen im Alltag sind dabei von grundlegender Bedeutung.

Allgemein

Neben dem Haupthaus und dem altem Schmiedegebäude befinden sich auf dem Gelände ein Pferdestall mit Sattelkammer, ein beleuchteter Reitplatz, ein Fahrradschuppen, ein Grillplatz sowie eine Ziegenwiese mit Ziegenstall. Es gibt einen Gemüsegarten zwischen Reitplatz und dem Ziegengehege und eine größere Pferdeweide gegenüber vom Haus. Es leben hier Pferde, Hunde, Katzen und Ziegen.

Jedes Mädchen hat ein eigenes Zimmer, welches es nach der Eingewöhnungsphase selbständig gestaltet werden darf.

Bei genügend Verantwortungsbewusstsein besteht die Möglichkeit, Kleintiere im Zimmer zu halten. Im Haus befindet sich eine Wohnküche zum gemeinsamen Kochen und Essen sowie ein Wohnraum zum Spielen, Quatschen, Feiern und Fernsehen.

Des Weiteren gibt es diverse Wirtschaftsräume und ein Büro mit angeschlossenem Betreuerschlafraum, sowie 3 Bäder.

Die ärztliche Versorgung ist in der näheren Umgebung gewährleistet. Durch die längere Zusammenarbeit mit Medizinern verschiedener Fachrichtungen, können wir auf Ärzte zurückgreifen, die mit den Besonderheiten unserer Mädchen vertraut sind.

Fachärzte, sowie Psychologen und Psychiater für ambulante Therapien sind in den umliegenden Städten ansässig.

Kriseninterventionen können in der Kinder- und Jugend- sowie Erwachsenenpsychiatrie Schleswig, mit der wir in Kontakt stehen, stattfinden. Dort gibt es auch die Möglichkeit, eine Langzeittherapie oder eine ambulante Therapie zu machen.

Für eventuelle Langzeittherapien verfolgen wir außerdem eine enge Zusammenarbeit mit der KJP Lübeck-Vorwerk, da diese eine besonders geeignete Station für unsere Mädchen anbietet.

Selbstverständlich arbeiten wir eng mit den Schulen, Praktikums- und Ausbildungsstellen zusammen. Mit der ansässigen Agentur für Arbeit und den Jugendämtern wird eine produktive Zusammenarbeit gepflegt.

Ernährung und Bewegung

Aktiv machen wir vielfältige, alltagstaugliche Sportangebote. Bewegung allein, mit Betreuer oder in der Gemeinschaft hat für uns einen hohen Stellenwert. Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei individuelle Interessen.

Gerne gestalten wir die Freizeit draußen, mit Pferdetraining oder auch der Beschäftigung mit den Hunden oder Ziegen. Wir halten die Mädchen an und unterstützen sie dabei, die umliegenden Sportvereine zu besuchen.

Normal ist für uns das gemeinsame Kochen und Essen. Dabei achten wir aus eigener Überzeugung auf eine bewusste, gesunde und ausgewogene Ernährung, die natürlich auch gut schmecken soll.